Nordkurier, den 27.03.2003 |
Lokales Pasewalk |
Krackower Pappel-Torsos warten auf künstlerischen Schliff
Grünzer Garten- und Landschaftsbau-Firma stutzt Baumriesen kräftig ein
Von unserem Redaktionsmitglied
Rainer Marten
Krackow. Acht bis zwölf Meter hoch ragen die geköpften Krackower Pappelstämme in den Himmel. Mit den Fällarbeiten hat der Grünzer Garten- und Landschaftsbau-Betrieb von Rainer Oertel den ersten Schritt für ein recht ungewöhnliches Kunstprojekt umgesetzt: Die hohen Pappel-Torsos sollen bildhauerisch bearbeitet noch einige Jahre als Zierde im Dorf bleiben.
Die rund einhundertjährigen Pappeln, aufgrund ihrer Mächtigkeit zu einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit geworden, sind damit nicht radikal ausgelöscht worden, sondern die Fragmente erfüllten als ungewöhnlichen Blickfang noch immer einen Zweck, so Rainer Oertel . Aus seiner Sicht ist die erste Phase des Projektes realisiert.Bis die zweite Phase verwirklicht ist, fließt allerdings noch viel Wasser ins Tal, deutet der Inhaber des Garten- und Landschaftsbau-Betriebes an. "Die Bildhauer betreiben natürlich die Bildhauerei als Broterwerb. Ein gewisses Honorar muss also sein", sagt Oertel. Da die Gemeinde finanziell nicht gerade reich gesegnet ist, soll das Geld auch über Marketing-Aktionen aufgebracht werden. Dazu gehörte die Aktion am Wochenende, als Besucher Krackows für einen kleinen Obolus von einer Hebebühne aus sich aus luftiger Höhe das Dorf ansehen konnten. Die Spenden hielten sich an diesem Aktionswochenende in Grenzen, bedauert Oertel.
Kapellen-Verein macht mit
Über vergleichbare Aktionen soll nicht nur Geld aufgetrieben, sondern gleichzeitig in Bildhauer-Kreisen für das Vorhaben geworben werden. Eine erste Zusage, sich an einem der sieben Torsos zu versuchen, liegt von dem Templiner Künstler Stefan Hahn vor. Rainer Oertel selbst will sich mit der Kettensäge ebenfalls an einen Stamm wagen. Wie die Skulpturen wirklich einmal aussehen werden ist derzeit völlig offen - vielleicht entstehen dort Krackower Fabelwesen oder mit einer modernen Variante auch das Gegenteil davon.
Eingebunden in das Projekt ist der Verein zum Erhalt der Battinsthaler Kapelle. Aus deren Reihen gab es den Vorschlag, abgesägte Pappelstämme im früheren Gutspark aufzustellen und während eines Symposiums von Bildhauern bearbeiten zu lassen - aus der Sicht von Rainer Oertel könnte so im Park ein Anziehungspunkt für Besucher entstehen. Allerdings deutet er auch rechtliche Fragen an: Die bearbeiteten Stämme seien dann Eigentum der Künstler.
Auskünfte [TELEFON]% (03 97 51) 6 17 00
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