Nordkurier, den 10.09.2003 |
Lokales Pasewalk |
Battinsthaler Parkfest lockt viele Besucher
Veranstalter sammeln Geld für Sanierung von Parkanlage
Von unserer Mitarbeiterin
Gabriele A. Prodöhl
Battinsthal . Bei herrlichem spätsommerlichen Wetter wurde das kleine, etwas abseits gelegene, landschaftlich reizvolle Battinsthal bei Penkun zum Anziehungspunkt. Rund 400 Besucher zog das Parkfest, das vom Verein der Freunde und Förderer der von Schuckmannschen Grabkapelle zu Battinsthal langfristig vorbereitet war, in die Natur. Nicht nur Interessenten aus der Gegend, sondern auch viele Brandenburger und Berliner Besucher kamen zum Fest. Sie alle verbindet etwas mit Battinsthal.
Sei es, dass sie oder Verwandte einmal dort wohnten, sie die Gegend selbst entdeckt oder inzwischen in der Umgebung ein Wochenendhaus haben.
In der Begrüßungsansprache, die der stellvertretende Bürgermeister von Krakow und Mitglied des Vereins, Manfred von Hirschheydt, und Pastor Bernhard Riedel (Vereinsvorsitzender) aus Penkun hielten, unterstrichen sie den bauhistorischen Wert und die Schönheit der Battinsthaler Kapelle, die nach Plänen des Schinkel-Schülers Gustav Stier um 1850 gebaut wurde. Die Veranstaltung sollte dazu dienen, die Battinsthaler Parkanlage mit ihren Bauwerken bekannt zu machen und Geld für die so dringend erforderliche Sanierung zu sammeln.
Ziel sei es, die Kapelle und den Park, der im Laufe der Jahre stark verwildert ist, wieder zu einem attraktiven Versammlungs- und Veranstaltungsort zu machen und das Battinsthaler Schloss sowie das Gutshaus einer sinnvollen Nutzung zuzuführen.
Auf der Festwiese zwischen Schloss und Kapelle hatten die Vereinsmitglieder Stände aufgebaut, in denen Mappen zur Geschichte des Ortes und der Gutsanlage, kleinere Originale und Reproduktionen der von russischen Künstlern gemalten Bilder von den Gebäuden der Gutsanlage, aber auch Kaffee und selbstgebackener Kuchen sowie ein Imbiß angeboten wurden.
Buntes Programm Für die Unterhaltung der Gäste sorgte ein buntes kulturelles Programm mit vielen Mitwirkenden, so dem Sommersdorfer Posaunenchor, der Sopranistin Anette Bohsung (klassischer Gesang), Andreas Kaiser (Klavier), dem Penkuner Singkreis unter Leitung von Dagmar Giese (Volkslieder), dem Duo Jaqueline und Peter Villnow (Unterhaltungsmusik) und der Tanzgruppe The Real Dancers. Während der Veranstaltung stellten die Holzbildhauer Stephan-Andre Hahn, Christoph Rossner, Stephan Voigtländer und der Hobbyschnitzer Rainer Oertel die Ergebnisse ihres Bildhauer-Workshops vor. Besonders beeindruckte Stephan-Andre Hahn mit seiner "Bettlerin". Er möchte damit auf die zunehmende Verarmung in Mecklenburg-Vorpommern aufmerksam machen.
Originale der russischen Maler wurden in einer Auktion versteigert. Der Zuspruch war eher mäßig. Aber einigen der Anwesenden bedeutete der Ort so viel, dass sie bereit waren, für den guten Zweck der Sanierung ein Aquarell zu erstehen. So auch Tino Bäcker aus Seefeld, der einen echten Wladimir Emeljanov für 70 Euro ersteigerte. "Mein Vater ist hier aufgewachsen und wohnte viele Jahre im Schloss. Das Bild werde ich ihm schenken", erklärte er stolz. Auch Günther Schellinger, ein Arzt aus Berlin, freute sich über seine "Ansicht von Battinsthal" von Juri Wassiljew. Pastor Bernhard Riedel, Professor Hans-Joachim von Schuckmann (Berlin), ein Nachfahre der ehemaligen Besitzer des Gutes und Ortschronist Manfred Biesenack informierten in einer Gesprächsrunde über die Geschichte des Ortes und Gutes.